St. Quirinus
Der heilige Quirinus und die Pfarrgemeinde St. Quirinus Bonn-Dottendorf
Die Legende erzählt von Quirinus, dass er römischer Tribun gewesen sei. Von Papst Alexander I: sei er mit seiner Tochter Balbina getauft worden und habe unter Hadrian um 130 den Martyrertod erlitten. In der Prätextus-Katakombe, in Rom, sei er beigesetzt worden.
Der lateinische Name Quirinus stammt von dem Beinamen des Gottes Mars und wurde später für den vergöttlichen Stadtgründer Romulus gebraucht.
Es gibt vier Heilige dieses Namens. Ab wann der Heilige in Neuss verehrt wurde, ist nicht genau zu ermitteln.( Die Überlieferung, dass seine Reliquien um 1050 von Papst Leo IX. an seine Schwester, die Neusser Äbtissin Gepa, übergeben worden sei, ist nach neueren Forschungen eine nachträgliche Erzählung des 16. Jahrhunderts.) Jedoch ist davon auszugehen, dass schon vor dem Jahr 1000 ein Quirinuskult in Neuss bestand.
Dottendorf ist eine karolingische Gründung. Im Jahre 804 taucht der Ort in einer Schenkungsurkunde des St. Cassius- und Florentiusstifts auf. Wenn für den Ort also eine über 1200jährige Geschichte nachweisbar ist, kann die Pfarrgemeinde des Ortes auf eine über 800jährige Geschichte zurückblicken (vermutlich nach 1190 gegründet). Bis ins 17. Jahrhundert wurde der heilige Stephanus als Pfarr- und Kirchenpatron verehrt; er wurde abgelöst durch das bis heute gültige Quirinuspatrozinium. In der heutigen Pfarrkirche befindet sich das Haupt der Tochter des heiligen Quirinus, die heilige Balbina.
Die Geschichte der Pfarrgemeinde ist mit der der Ortsgemeinde durch die so genannte Burg Dottendorf eng verknüpft. Auf ihrem Gelände stand die erste Pfarrkirche aus dem 12. Jahrhundert. Sie, oder eine Nachfolgekirche, wurde 1895 aus „unerklärlichen Gründen“, so der damalige Oberbürgermeister Daniels, abgerissen.
Im Zuge der napoleonischen Besetzung des Rheinlandes, 1804, und damit verbunden mit einer von den Franzosen durchgesetzten Neustrukturierung des kirchlichen Lebens, wurde die Pfarrei St. Quirinus der größeren St. Nikolauspfarrei in Kessenich zugeschlagen. Die Dottendorfer Bürger und Kirchgänger protestierten.
Jahrzehnte lang gegen den Verlust der Eigenständigkeit ihrer Pfarrei. Ab 1860 gab es einen Verein zum Bau einer neuen Pfarrkirche und mit Datum vom 13.September 1870 gab der Erzbischof von Köln der Pfarrei St. Quirinus ihre Selbständigkeit zurück. In den Jahren 1888-1890 wurde an der neuen Kirche gebaut, 1888 wurde der Grundstein gelegt, am 23. Juli 1891 wurde die Kirche von Weihbischof Dr. Anton Fischer (dem späteren Kardinal und Erzbischof von Köln) geweiht.